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Zum Ende der Seite springen Wettkampf und Moral
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paluschke
Judge


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Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 443

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Deiner ersten Bitte komme ich gerne nach, dem Zitieren:

Zitat:

112 - Deck / Decklist Mismatch

Players are considered to have a mismatch when the contents of the deck do not match the decklist. This includes players who have lost cards from their main deck, have cards from a previous opponent in their decks, have additional cards with their sideboard, have sideboard cards in their main deck at an incorrect time, or whose decks do not otherwise match their decklists. This infraction applies to tournaments for which decklists are being used and includes most errors involving the sideboard.

[...]

Penalty
Regular - Warning
Competitive - Game Loss
Professional - Game Loss

[...]

If a player at Competitive or Professional REL discovers his or her error and calls a judge before the first turn of the game, the Head Judge may downgrade the penalty, fix the deck, and allow the player to redraw their hand with one fewer card. The player may continue to take further mulligans if they wish.


Tigris' Beiträge lese ich nicht, daher ist mir nicht aufgefallen, dass Deines eine Antwort darauf war. Entschuldige bitte.
30.04.2008 19:07 paluschke ist offline E-Mail an paluschke senden Homepage von paluschke Beiträge von paluschke suchen Nehmen Sie paluschke in Ihre Freundesliste auf
mitchelin
Magic-Spieler

Dabei seit: 12.01.2008
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Kein Problem.

Heißt das, das in der 'O.Ring-Situation' (das wird mal so bekannt wie 'Watergate'! ;-)) der Judge auf das Gameloss hätte verzichten können? Oder nur wenn der Gegenspieler von kofi das alleine gemerkt hätte wegen:
'a player (...) discovers his or her error'?

__________________
deMitch
30.04.2008 19:19 mitchelin ist offline E-Mail an mitchelin senden Beiträge von mitchelin suchen Nehmen Sie mitchelin in Ihre Freundesliste auf
paluschke
Judge


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Dabei seit: 04.01.2008
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Nur wenn, ja. weil eben dadurch jegliche Möglichkeit des Vorteils für diesen Spieler ausgeschlossen werden kann.

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30.04.2008 19:36 paluschke ist offline E-Mail an paluschke senden Homepage von paluschke Beiträge von paluschke suchen Nehmen Sie paluschke in Ihre Freundesliste auf
mitchelin
Magic-Spieler

Dabei seit: 12.01.2008
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Hmm, das ist natürlich wieder Käse. Dann läuft es, um ein gameloss beim Gegner zu schinden, doch wieder darauf hinaus, wer den Fehler schneller bemerkt. Wenn also kofi schneller judge ruft kann er das gameloss schinden.
Andererseits, wenn es egal wäre, wer den Fehler vor Beginn des Spiels bemerkt, dann müsste kofi einfach warten, bis das Spiel begonnen hat, um dann das gameloss schinden zu können...
Man könnte natürlich regeln, dass - wie bei einem Fehler im Spiel - beide bestraft würden, wenn einer mit einer Karte weniger spielt. Das würde dazu führen, dass man auch das Deck des Gegners pileshuffeln muss... Und weil man selber auch bestraft würde, wenn man den O.Ring des Gegners zwar liegen sieht, aber nichts sagt bis das Spiel beginnt, lohnt das nicht, man sollte spätestens beim Präsentieren des Decks den Jugde rufen. Klar könnte man auch lügen, aber man ist ja in diesem Forum der einhelligen Meinung, dass sowas bemerkt wird... So ginge das vielleicht.
Danke jedenfalls für das ins Gedächtnis rufen dieser Regeln.

__________________
deMitch

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von mitchelin: 30.04.2008 19:48.

30.04.2008 19:46 mitchelin ist offline E-Mail an mitchelin senden Beiträge von mitchelin suchen Nehmen Sie mitchelin in Ihre Freundesliste auf
paluschke
Judge


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Dabei seit: 04.01.2008
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Zitat:

Man könnte natürlich regeln, dass - wie bei einem Fehler im Spiel - beide bestraft würden, wenn einer mit einer Karte weniger spielt.


Es werden auch bei Fehlern im Spiel nur dann beide Spieler bestraft, wenn er für einige Zeit unbemerkt bleibt. Der Gegner, der einen Fehler sofort bemerkt und anzeigt, wird nie bestraft. Die entsprechenden Regeln solltest Du vielleicht doch nochmal lesen.
30.04.2008 19:51 paluschke ist offline E-Mail an paluschke senden Homepage von paluschke Beiträge von paluschke suchen Nehmen Sie paluschke in Ihre Freundesliste auf
TobiH
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Na gut, dann halt inhaltlich. Warum sollte es fair sein, dass die Strafe auf einmal davon abhängt, gegen wen man spielt, und nicht davon, welchen Regelverstoß man begangen hat? Das hat mit dem hehren Ziel besserer Einzelfallgerechtigkeit nichts mehr zu tun, sondern läuft jeglicher Auffassung von Gerechtigkeit zuwider!

Die Strafe abzumildern, bloß weil der Gegner nicht glaubt, dass es Absicht war, passt zudem überhaupt nicht in den Strafenkatalog, der ja bereits für unabsichtliches Illegal Deck explizit "nur" einen Gameloss vorsieht. (Denn tatsächlich kann man sich ja auch aus Versehen einen nicht unwesentlichen illegalen Vorteil verschaffen.)

Was ich mir viel eher vorstellen könnte, ist, dass man vielleicht das "his or her" aus der soeben zitierten Regel herausnimmt.

Edit: Aber zwischenzeitlich wurd auf einmal so viel geschrieben... Rolleyes ...und bereits festgestellt, dass das nichts ändern würde. Schade eigentlich, aber das ist offenbar so ein Fall, wo eine Verbesserung schon bereits an akzeptablen Alternativen scheitert. Oder hat noch jemand andere Vorschläge...?

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von TobiH: 30.04.2008 19:56.

30.04.2008 19:51 TobiH ist offline E-Mail an TobiH senden Homepage von TobiH Beiträge von TobiH suchen Nehmen Sie TobiH in Ihre Freundesliste auf
mitchelin
Magic-Spieler

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Zitat:
Es werden auch bei Fehlern im Spiel nur dann beide Spieler bestraft, wenn er für einige Zeit unbemerkt bleibt. Der Gegner, der einen Fehler sofort bemerkt und anzeigt, wird nie bestraft. Die entsprechenden Regeln solltest Du vielleicht doch nochmal lesen.


Exakto, da hast du doch eigentlich richtig verstanden was ich geschrieben habe, konntest dir aber eine Spitze nicht verkneifen, Schlingel! Wink

Nochmal zum Mitschreiben: Wenn kofi schon beim Deckpräsentieren bemerkt das eine Karte fehlt (oder nachdem er gemischt hat), bemerkt er es rechtzeitig, wird (natürlich) nicht bestraft. Bemerkt er es nicht (oder tut es schon, will aber nur ein gegnerisches gameloss schinden) und lässt die erste Runde beginnen (kein rechtzeitiges Bemerken) wird er auch bestraft.

@Tobi: Lass uns für einen kurzen Moment das Gesetz als Regelwerk bezeichnen. Warum eine Straftat passiert ist meistens oder immer für das Strafmaß wichtig. Stichwort Vorsatz, fahrlässig etc. Von der Person meines Gegenübers hängt natürlich meine Einschätzung davon ab, ob ich ihm einen Vorsatz unterstelle. Auch ein Gericht bewertet, beispielsweise über Vorstrafen, die Glaubwürdigkeit und Person eines Zeugen. Das hat auf jeden Fall mit Einzelfallgerechtigkeit zu tun.

Zitat:
Nur wenn, ja. weil eben dadurch jegliche Möglichkeit des Vorteils für diesen Spieler ausgeschlossen werden kann.


Ehrlich: kein vernünftiger Mensch kann in diesem Fall von einem Vorsatz ausgehen! Ganz unter uns...

Zitat:
Edit: Aber zwischenzeitlich wurd auf einmal so viel geschrieben... Rolleyes ...und bereits festgestellt, dass das nichts ändern würde.


Hab ich was verpasst? Warum würde das nichts ändern? Hielte ich nämlich für keine schlechte Maßnahme...

__________________
deMitch

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von mitchelin: 30.04.2008 20:19.

30.04.2008 20:18 mitchelin ist offline E-Mail an mitchelin senden Beiträge von mitchelin suchen Nehmen Sie mitchelin in Ihre Freundesliste auf
paluschke
Judge


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Zitat:
Nochmal zum Mitschreiben: Wenn kofi schon beim Deckpräsentieren bemerkt das eine Karte fehlt (oder nachdem er gemischt hat), bemerkt er es rechtzeitig, wird (natürlich) nicht bestraft. Bemerkt er es nicht (oder tut es schon, will aber nur ein gegnerisches gameloss schinden) und lässt die erste Runde beginnen (kein rechtzeitiges Bemerken) wird er auch bestraft.


Moment!

Zitat:

If a judge believes a player is intentionally not pointing out their opponent’s illegal actions, either for their own advantage, or in the hope of bringing it up at a more strategically advantageous time, the infraction is Cheating — Fraud. (Und die Strafe eine Disqualifikation)
30.04.2008 20:44 paluschke ist offline E-Mail an paluschke senden Homepage von paluschke Beiträge von paluschke suchen Nehmen Sie paluschke in Ihre Freundesliste auf
Kofi
Magic-Spieler

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Zitat:
Original von Zeromant
Nicht, bevor ich niocht darauf hingewiese habe, dass meiner Ansicht nach Moral teilweise sehr wohl objektivierbar ist!

Zwar gibt es natürlich sehr viel subjektiven Platz dafür, was man als moralisch ansieht und was nicht, aber Moral muss trotzdem eine innere Widerspruchsfreiheit besitzen. Zu sagen "Am Montag ist es unmoralisch, Menschen zu töten, aber an anderen Tagen ist es okay" ist unsinnig und keine subjektive Interpretation von Moral, sondern eben Unmoral.

Ein wesentlicher objektivierbarer Grundpfeiler von Moral ist es zum Beispiel, seine eigenen Rechte nicht über diejenigen anderer Menschen zu stellen. "Ich darf töten, andere düren es nicht" ist keine subjektive Moralauffassung, es ist Unmoral.

Und um ein wenig Bezug zur konkreten Diskussion hier herzustellen: Wenn man sich dazu verplfichtet, nach gewissen Regeln mit anderen Menschen zu spielen, und dementsprechend von anderen Menschen (aus moralischen Gründen) erwartet, dass diese sich an die Regeln halten, dann ist man moralisch auch selbst verpflichtet, sich daran zu halten. Da gibt es auch keine "subjektive" Moral.


Das Problem ist aber: Du kannst dir kein formales Moralsystem bauen, das nicht entweder a) widersprüchlich oder b) unvollständig ist, derart, dass es die moralische Bewertung bestimmter Situationen nicht entscheiden kann. Das besagt der Gödelsche Unvollständigkeitssatz.

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30.04.2008 21:00 Kofi ist offline E-Mail an Kofi senden Beiträge von Kofi suchen Nehmen Sie Kofi in Ihre Freundesliste auf
Zeromant
Magic-Spieler

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Zitat:
Original von paluschke
Ich bin wirklich daran interessiert zu erfahren, was für traumatische Erlebnisse zu der Einstellung geführt haben, dass die Schiedsrichter der DCI überfordert, sozial inkompetent und reine Regelroboter sind.


Naheliegend ist der Gedanke, dass es Besuche von DCI-sanktionierten Turnieren gewesen sen könnten...

Allerdings muss ich sagen, dass das roboterhafte Einhalten von Regeln wirklich kein klassischer Mangel bei der deutschen Schiedsrichterschaft ist.

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30.04.2008 21:01 Zeromant ist offline Homepage von Zeromant Beiträge von Zeromant suchen Nehmen Sie Zeromant in Ihre Freundesliste auf
TobiH
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Zitat:
Original von mitchelin
Hab ich was verpasst? Warum würde das nichts ändern? Hielte ich nämlich für keine schlechte Maßnahme...

Weil es eben leider niemanden daran hinderte, seinem Gegner trotzdem den Gameloss zukommen zu lassen – ganz einfach, indem einem der O-Ring dann halt erst während des Spiels "auffällt".

Klar, Kofi hätte es in diesem Fall gehindert – davon bin ich überzeugt! – und...

Hmm, Moment mal. Vielleicht würde das das Problem in der Tat zumindest so weit entschärfen, dass es in der Praxis kaum noch auftritt.

Ich fragte mich, ob das "wasserdicht" ist, ob diese Änderung Unfairness auf jeden Fall unterbindet. Das tut sie nicht. Wer unbedingt ein Arsch sein will (und seinerseits eine Disqualifikation riskieren mag), könnte dem Judge eben mitten im Spiel vorlügen, dass er den Ring jetzt gerade erst bemerkt habe... Dafür bestünde dann aber immerhin ein Risiko und eine höhere Hemmschwelle usw...

Auf der anderen Seite bleibt aber noch zu klären, ob das nicht auch dazu führt, dass andere "Täter" ungestraft ausgehen, die es eben nicht verdient hätten. Wer auf diese Art z. B. vergisst, eine schlechte Karte in seine Bibliothek hineinzumischen, hätte in den Fällen, in denen es nicht bemerkt wird, ja einen Vorteil erlangt. Klar, auch hier wieder kein Vorsatz, aber die Strafe wird ja auch für den theoretischen Vorteil vergeben, den jemand erlangen hätte können.

Den Judges hier die Last aufzubürden, zu identifizieren, ob es sich um eine schlechte Karte handelt... Au weia, "dünnes Glatteis" ist noch gar kein Ausdruck!

So ist das jedenfalls noch keine Lösung. Sad
30.04.2008 21:06 TobiH ist offline E-Mail an TobiH senden Homepage von TobiH Beiträge von TobiH suchen Nehmen Sie TobiH in Ihre Freundesliste auf
Zeromant
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Ganz ehrlich, ich begreife immer noch nicht, wo bei der Kausalität illegales Deck > Game Loss nun eigentlich das Problem sein soll... Was zur Hölle ist daran unfair? Wieso kann man nicht einfach von jedem Spieler erwarten, seine 40 oder 60 Karten beieinander zu halten, und wenn er das nicht schafft, gibt es eben ein Game Loss?

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30.04.2008 21:27 Zeromant ist offline Homepage von Zeromant Beiträge von Zeromant suchen Nehmen Sie Zeromant in Ihre Freundesliste auf
paluschke
Judge


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Diejenigen, die vorbringen, dass es ja so schrecklich sei, dass die Schiedsrichter sich sklavisch und roboterhaft an die Turnierregeln halten, möchte ich mal fragen, was sie stattdessen lieber hätten. Dass die deutsche "Schiedsrichterschaft" stattdessen sagt "Ja, in den Regeln steht zwar XYZ, aber ich persönlich finde das Mist, also läuft es auf meinen Turnieren anders"?

Dass die deutsche "Schiedsrichterschaft" sich an die DCI-Regeln hält, kann ich irgendwie nicht als Vorwurf auffassen...

/edit: Da habe ich ein "ein" anstatt ein "kein" im vorigen Beitrag gelesen. Die Aussage bleibt allerdings bestehen, nur sollte jetzt nicht mehr als direkte Antwort auf Andreas gelesen werden

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von paluschke: 30.04.2008 23:27.

30.04.2008 23:21 paluschke ist offline E-Mail an paluschke senden Homepage von paluschke Beiträge von paluschke suchen Nehmen Sie paluschke in Ihre Freundesliste auf
RobertW
Judge


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Zitat:
Original von Kofi
Das Problem ist aber: Du kannst dir kein formales Moralsystem bauen, das nicht entweder a) widersprüchlich oder b) unvollständig ist, derart, dass es die moralische Bewertung bestimmter Situationen nicht entscheiden kann. Das besagt der Gödelsche Unvollständigkeitssatz.




Nice, diese Mathestudenten, vielleicht sollten wir alle unsere Aussagen besser mal Gödelisieren, dann bräuchten wir nur noch Zahlen zu schreiben Colgate

Aber im Ernst, ich stimme völlig mit AP überein, grade auf einem Grand Prix kann jeder sein Deck eben mal zählen, und dieser Vorschlag ändert ja nichts an dem Problem des "unfair" spielens sondern gibt wenn überhaupt etwas "Einzelfallgerechtigkeit", wenngleich ich auch finde, das Strafmaß mit in die Hände des Gegners zu geben bringt eher EinzelfallUNgerechtigkeit.

Und noch eins, dieses, Schiedsrichter sollten ausgetauscht werden, da kann ich nur sagen: Wir machen das alle freiwillig und die DCI, oder zumindest das Judgeprogramm, ist nicht ein normales Gewinnorientiertes Dienstleistungsunternehmen, dass leichtfertig Mitarbeiter austauschen kann.

__________________


Wer den Ninja NICHT in der Signatur hat ist doof!
01.05.2008 00:44 RobertW ist offline E-Mail an RobertW senden Beiträge von RobertW suchen Nehmen Sie RobertW in Ihre Freundesliste auf
Digital
Magic-Spieler

Dabei seit: 01.05.2008
Beiträge: 1

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Habe mich gerade registriert, um auch meinem Senf zu dem Thema abzugeben, auch wenn das vermutlich zu diesem späten Zeitpunkt nicht mehr registriert wird.

Nach meiner persönlichen Auffassung liegt das Problem in der Grundphilophie der DCI und einige Beiträge der Judges hier bestätigen mich dieser Auffassung.

Ich möchte betonen, dass ich bislang überwiegend gute Erfahrungen mit den Judges gemacht habe und das keine generelle Kritik an ihnen sein soll.

Ausserdem werde ich überspitzt formulieren, was als Denkanregung verstanden werden soll.

Kofi hat regelkonform gehandelt. Der Judge hat regelkonform gehandelt. Die Frage, die sich stellt, ist, sollte das Ergebnis anders sein?
Meiner Meinung nach ja.

1.: Es wird als Argument angeführt, dass das Gameloss notwendig ist, da so ein Lerneffekt bei dem Spieler eintritt.
Das mag stimmen, allerdingst wäre er auch eingetreten, wenn es ein Warning gegeben hätte. Sollte die Stärke des Lerneffektes von Bedeutung sein, so hätte ein DQ mehr erzielt. -> Lerneffekt ist als Begründung des Urteils Gameloss nicht ausreichend.

2.: Immer wieder wird angeführt, Illegal Deck -> Gameloss ist die einzige Möglichkeit Einzelfallgerechtigkeit zu begründen.
Diese Aussage halte ich für falsch.
Betrachten wir die Tötung eines Menschen, welches als eines der größten Vergehen angesehen wird.
Hier gibt es die Unterscheidung zwischen z.B.:
Hat mich angegriffen -> Notwehr, straffrei
Griff meine Mutter an -> Nothilfe, straffrei
Unfall im Strassenverkeht, kann fahrlässig gewesen sein und ggf. nur zur Geldstrafe führen -> fahrlässige Tötung
Totschlag
Mord

3.: Die Abwegung des Schiedsrichters würde zu Problemen führen, z.B. schlechte Karte.
Was für ein Quatsch. Der Schiedsrichter hätte in dem Fall auch abwägen können, dass der Gegner das Absicht gemacht hat, was wie
immer wieder betont wird zum DQ geführt hätte. Diese Abwägung ist ok?

4.: Fakt ist der Gegner hat einen Fehler gemacht, wenn der Schiedsrichter der Meinung ist, der Oblivion Ring ist eine schwache Karte und gibt das Game Loss, so ist das halt Pech, aber das muss man halt so hinnehmen, immerhin hat er den Fehler gemacht und sollte den möglichen Strafrahmen akzeptieren. Dann gäbe es aber wenigstens einen Strafrahmen. Wenn der Judge meint Squire ist eine starke Karte, dasselbe nur in der anderne Richtung. Wie 3 zeigt gibt es das eh schon.

5.: Die DCI-Regeln sind fundamental für die Integrität des Turniers, klingt für mich super. Aber was ist die Integrität des Turniers. Hier wird meines Erachtens ein schwammiger, undefinierter Begriff eingeführt, mit dem später alles gerechtfertigt werden kann.
Warum werden auf Turnieren nicht vor der ersten Runde alle mit einem Rating unter 1700 DQ´ed. Erlaubt super Rechtssicherheit und sorgt dafür, dass nicht durch Luck ein Noob den Kai Budde aus dem Turnier wirft, immerhin sollen ja die Besten gewinnen.

6.: Es gibt die Regeln, dass den Aufforderungen des Head Judge Folge zu leisten sind, ansonsten wird man DQ´ed. Ich freue mich auf das Turnier in dem der Head Judge die anwesenden Damen auffordert sich auszuziehen und auf die vorbereiteten Tische zu legen. Man sieht an diesem Beispiel, dass die in der DCI festgelegten nicht immer zu 100% so interpertiert werden dürfen.

7.: Leider ändern sich die DCI-Regeln ständig und es gibt keine Versionshistorie aber m.E. galt zumindest bis vor kurzem noch, dass wenn ich beim Zorn Gottes vergesse meine Kreatur in den Friedhof zu legen und mein Gegner es nicht bemerkt, dass eine Runde später die Kreatur auch weiterhin im Spiel bleibt. Hier wird man dafür belohnt, dass man Fehler macht, alles im Sinne der Einzelfallgerechtigkeit, da man Angst hat einen Fehler zu machen, werden irgendwelchen objektiv nachvollziehbaren Regeln definiert, die m.E. nichts mit Vernunft zu tun haben. Aber hierüber gab es auch schon Diskussionen.

8.: Warum hat man soviel Angst vor Entscheidungsspielräumen für die Judges. In einem Turnier (wir nehmen der Einfachheit halber an, es gibt keinen Head Judge) macht der Judge ein falsches Ruling, was schon vorgekommen ist. Dann habe ich keine Möglichkeit was dagegen zu tun, ausser mich nachher bei der DCI zu melden.
Ich betone, dass ist auch gut so. Die Entscheidung des Judges muss akzeptiert werden, auch wenn sie falsch ist, da nur so Judges Sinn machen. Aber wenn man nichts gegen Fehler machen kann, warum haben alle solche Angst davor bei Fehleinschätzungen.
Der einzigen Grund, den ich sehe, ist, dass Einschätzungen schwieriger sind, und dass die DCI es den Judges nicht zutraut.
Warum? Ich denke die Judges, sind besser, als sie gemacht werden. Auch kristallisieren sich so die fähigen Judges besser heraus, als bei den "Erfüllungsgehilfen".

9.: Fehleinschätzungen erlauben Missbrauchspotential. Wenn ich als Judges missbrauchen will, kann ich das auch jetzt, durch z.B. bewusste Fehlurteile wie eben angeführt. Ausserdem wird ja auch Stalling geahndet, oder gibt es hier neue wissentschaftliche, objektive Methoden dies festzustellen, von denen ich nichts mitbekommen habe?

Alle machen Fehler, nehmen wir es hin, dass ist menschlich. Missbrauch kann nicht verhindert werden.

10.: Die Position von Kofi kann nicht angegriffen werden, da er den Fehler nicht melden muss, bevor er passiert ist. Diese Haltung ist Quatsch. Ich kann dazu verpflichtet werden, Sorge zu tragen, dass keine Fehler passieren. Wenn ich jemanden sehe der abgelenkt auf eine rote Ampel zuläuft und ich komme mit meinem Auto angefahren und ich bemerke dies, dann bremse ich gottverdammt und überfahre ihn nicht mit dem Argument hätte er ja noch merken können.
Wenn ich es im Vorfeld nicht bemerke, passiert das Schreckliche, aber wenn Kofi, es nicht im Vorfeld bemerkt hätte, hätte er auch keinerlei Vorwürfe erhalten.

Alle machen Fehler, nehmen wir es hin, dass ist menschlich. Missbrauch kann nicht verhindert werden.

11.: Es wird hier m.E. mit zweierlei Mass gemessen. Beim Persist-Beispiel wird von den Beführwortern der Regel angeführt, dass das Übersehen Absicht und daher ein DQ ist. Wenn man aber anführt, dass eine Voranzeigepflicht Kofi aufzuerlegen ist, wird angeführt, dann wartet man eben bis das Spiel beginnt. Aber dann ist das auch ein DQ und wäre von Kofi vermutlich nicht gemacht worden.

12.: In den Fällen, wo angeführt wird, es gibt bereits Missbrauchspotential, wird so getan, als gäbe es nur den allwissenden Judge, der dies sofort erkennt und Täter DQ´ed. In den Fällen, wo man Freiräume fordert, wird so getan, als wäre es einem Judge unmöglich Missbrauch herauszufinden und den entsprechenden zu DQ´en. Was stimmt den nun?

Zur Untermauerung noch zwei Beispiele aus meinem Privatleben.
1. Ich hatte bislang zwei Auffahrunfälle, die ich verursacht habe mit Blechschaden und Schleudertrauma. Beim zweiten Mal kam ein Brief der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Klage wurde eingestellt wegen mangelndem offentlichen Interesse. Es interessiert niemanden, dass bei bedingt harmlosen Fehler der Sünder mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft wird. Wer wollte denn, dass Kofi´s Gegner bestraft wird, wem bringt sowas etwas.
2. Bei einem 9 Runden Magicturnier habe ich mich eines DQ schuldig gemacht. Zu meiner Verteidigung wusste ich damals nicht. Gegen mich spricht, dass ich es vermutlich wieder so machen würde. Ich war im Single-Elimination-Mode stand 1-2 oder 2-2. Im Match stand es 1-1 als mein Gegner plötzlich sagte (ungefähr 5 Meter entfernt hinter ihm ging gerade ein Judge durch die Reihen), bevor wir in den Extrazügen drawen, lass es uns auswürfeln. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass das ein DQ für meinen Gegner ist, wenn ich den Judge rufe. Ich hatte aber das Gefühl, das mein Gegner eben nicht wusste, was er da getan hat. Daher habe ich den Judge nicht gerufen, was ich nicht wusste, war dass ich verpflichtet gewesen wäre, den Judge zu rufen. Mit welchen Gründen wird man eigentlich dazu von der DCI gezwungen? Ich habe natürlich abgelehnt und den Sünder aufgeklärt, dass dieses Verhalten falsch und verboten ist und von der DCI aus so schweres Vergehen angesehen wird, dass man dafür DQ´ed wird.

13.: Die Linie zwischen sportlich und unsportlich ist sicher schwer zu ziehen und subjektiv unterschiedlich. Aber warum kann man nicht Ross und Reiter beim Namen nennen. Die DCI-Regeln sagen, was erlaubt und was nicht erlaubt ist. Sie können keine Aussage über sportlich und unsportlich treffen. Nur weil sie reinschreiben, wir definieren alles, was nicht erlaubt ist, als unsportlich und den Rest geben wir eine undefinierte schwammige Formulierung mit kompetitiv und sportlich ist Quatsch.

14.: Die DCI sind an einigen Stellen widersprüchlich. Ein Kritikpunkt an Kofi Argumentation, war die Freude, dass er gar nicht unsportlich gehandelt habe könne, da in den Regeln steht, unsportlich sei nur, was nicht dem eigenen Vorteil bedacht ist. Als Beispiel für Minor steht da aber Beleidigungen. Wenn ich meinem Gegner sage: "Ey Alder. ich fick´deine Mudder", dann will ich damit ggf. seine Konzentrationsfähigkeit stören, was mir einen Vorteil bringt. -> nicht unsportlich???
Für Major steht da, "Drohen, damit er das Match aufgibt", wenn das nicht auf den eigenen Vorteil bedacht ist, was dann?

15.: Es war erlaubt, wenn mich mein Gegner fragte, was mein chinesischer Bad Moon macht zu sagen, der gibt allen meinen schwarzen Kreaturen +1/+1. Es war nicht erlaubt, zu sagen, wenn mich mein Gegner fragte, welche Farbe das Token vom Transguild Courier hatte, welches durch Kiki-Jiki erzeugt wurde, Blau zu sagen. Was soll
der Quatsch beides sind keine Lügen, beim ersten habe ich keine Möglichkeit nachzuprüfen, ob ich alle Informationen erhalten habe, wenn ich kein Chinesisch kann, insbesondere da ich nicht verpflichted bin, die Karten hier Bad Moon zu kennen. Beim zweiten Beispiel könnte ich das aber in dem ich nur den Spielverlauf verfolgt hätte und selber lese. Es müsste genau andersherum sein. Ich glaube inzwischen ist das auch geändert worden. Diese Regelung wurde aber auch immer verteidigt,(Achtung Sarkasmus) da die DCI-Rules ja per Definition als gottgegeben hinzunehmen sind, bis sie geändert werden.

16.: Was übrigens ok ist, wie die Judges immer wieder betone, ist beim Judge nachzufragen, was eine Karte macht, da man sich nie auf den Gegner verlassen darf. Ich habe schon mal überlegt, bei einem Turnier bei jeder Karte, die mein Gegner oder ich spiele den Judge zu rufen, um das Orakel-Wording zu erfragen, könnte ja sein, da ist was geändert worden. Es gibt immerhin das Grand Creature Update, Karten mit Power Errata, Karten die anders funktionieren als draufsteht. Wenn das einfach mal alle Spieler machen inklusive bei den Basic-Lands wundere ich mich, ob hier nicht die Integrität des Turniers gefährdet wäre?

17.: Warum ist durch eine Preisabsprache in der letzten Runde einer Top8 im KO-Modus die Integrität des Turniers nicht gefährdert, durch eine im Halbfinale aber schon. Hier scheinen einige dem gebräuchlichen Irrtum zu unterliegen, das im Finale immer die beiden besten gegen einander spielen. Diese Annahme ist aber schon falsch, wenn die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen zwischen zwei Kontrahenten 100% gegen 0% ist. Dann ist das einzige was sichergestellt ist, dass der Stärkste gewinnt, aber nicht das er dies im Finale gegen den Zweitstärksten tut. Bei anderen Wahrscheinlichkeiten (und der Annahme das Stärke transitiv ist, was bei Magic nicht mal zwingend so ist) ist nur die Wahrscheinlichkeit das der Stärkste am Ende gewinnt am größten.

18.: Warum sind Absprachen ein Draw zu vermeiden, welche nicht durch die Magic-Regeln (nicht DCI-Regeln) gedeckt sind, z.B. Deathmatch, erlaubt. Den Gewinner random zu ermitteln aber nicht.
Was ist im Sinne der DCI überhaupt random? Eine Magic-Partie offenbar nicht. Lebenspunktstand am Ende offenbar auch nicht, obwohl der hier führende ggf. offensichtlich im nächsten Zug verlieren würde? Würfelwurf sehr wohl, wie wir wissen. Wäre ne Partie Yugi-Oh erlaubt? Wie sieht´s mit Schach aus? Länge der Haare? Converted Mana Cost aller Handkarten zum Ende der Partie?

Der Text ist eh schon viel zu lang, wodurchLeider nicht alle Punkte ausreichend ausführen, bzw. noch nicht mal alles anführen konnte geschweige denn hervorragend strukturieren.
Als Fazit: Bitte ändert die DCI-Regeln, wo nötig. Gebt insbesondere den Judges den EntscheidungsPlatz, den sie verdienen. Judges bitte fordert den EntscheidungsPlatz, der euch zusteht. Ihr seid mehr als "Erfüllungsgehilfen". Die DCI-Rules haben Probleme, sprecht sie an.

Desweiteren möchte ich bitten, dass man meine Punkte versucht so zu verstehen, wie sie intendiert waren und nicht nach einem Formulierungsfehler zu suchen und auf diesen hinzuweisen, um das eigentliche Argument zu verdrängen. Ich weiss, dass dies bei der Anzahl vorhandener Mathematikstudenten schwer fallen wird.
01.05.2008 16:12 Digital ist offline E-Mail an Digital senden Beiträge von Digital suchen Nehmen Sie Digital in Ihre Freundesliste auf
paluschke
Judge


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Zitat:
1.: Es wird als Argument angeführt, dass das Gameloss notwendig ist, da so ein Lerneffekt bei dem Spieler eintritt.
Das mag stimmen, allerdingst wäre er auch eingetreten, wenn es ein Warning gegeben hätte.


Wenn Du die letzten Seiten verfolgt hast, wird Dir aufgefallen sein, dass die Option, hier nur ein Warning zu vergeben, unter bestimmten Voraussetzungen sehr wohl gegeben ist.

Zitat:
3.: Die Abwegung des Schiedsrichters würde zu Problemen führen, z.B. schlechte Karte.
Was für ein Quatsch. Der Schiedsrichter hätte in dem Fall auch abwägen können, dass der Gegner das Absicht gemacht hat, was wie
immer wieder betont wird zum DQ geführt hätte. Diese Abwägung ist ok?


Diese Abwägung ist absolut nötig, da es kein anderes Unterscheidungsmerkmal zwischen Cheating und "normalem" Fehler gibt. Der Unterschied "Absicht - nicht Absicht" ist also der Unterschied zwischen zwei völlig verschiedenen Vergehen.

Bisher haben mich andersherum aber die Argumente noch nicht überzeugt, warum für ein und dasselbe Vergehen (in diesem Fall "Deck/Decklist Mismatch") in zwei Fällen eine unterschiedliche Strafe verhängt werden soll, nur weil es sich einmal um Karte X und einmal um Karte Y dreht.

Zitat:

Warum werden auf Turnieren nicht vor der ersten Runde alle mit einem Rating unter 1700 DQ´ed. Erlaubt super Rechtssicherheit und sorgt dafür, dass nicht durch Luck ein Noob den Kai Budde aus dem Turnier wirft, immerhin sollen ja die Besten gewinnen.


Gut, dass Du die Frage nicht ernst meinst. Dass die Ausgangssituationen für alle Spieler gleich sein (müssen), ist wohl klar, um überhaupt bestimmen zu können, wer der Beste ist.

Zitat:

6.: Es gibt die Regeln, dass den Aufforderungen des Head Judge Folge zu leisten sind, ansonsten wird man DQ´ed. Ich freue mich auf das Turnier in dem der Head Judge die anwesenden Damen auffordert sich auszuziehen und auf die vorbereiteten Tische zu legen. Man sieht an diesem Beispiel, dass die in der DCI festgelegten nicht immer zu 100% so interpertiert werden dürfen.


Und inwieweit hat dieser Einwurf irgendwelche Relevanz für das diskutierte Thema?

Zitat:

7.: Leider ändern sich die DCI-Regeln ständig und es gibt keine Versionshistorie


Die gibt es sehr wohl.

Zitat:
aber m.E. galt zumindest bis vor kurzem noch, ...


Über obsolete Regeln zu diskutieren ist recht müßig, weil offenbar bemerkt wurde, dass sie Fehler haben oder nicht das gewünschte Resultat erzielen. Deshalb wurden sie modifiziert.

Zitat:
8.: Aber wenn man nichts gegen Fehler machen kann, warum haben alle solche Angst davor bei Fehleinschätzungen.


Auch wenn Fehler zwangsläufig vorkommen (weil Schiedsrichter Menschen sind), ist es doch ein hehres Ziel, diese durch klar definierte Richtlinien zu minimieren?

Zitat:

9.: Fehleinschätzungen erlauben Missbrauchspotential. Wenn ich als Judges missbrauchen will, kann ich das auch jetzt, durch z.B. bewusste Fehlurteile wie eben angeführt. Ausserdem wird ja auch Stalling geahndet, oder gibt es hier neue wissentschaftliche, objektive Methoden dies festzustellen, von denen ich nichts mitbekommen habe?

Alle machen Fehler, nehmen wir es hin, dass ist menschlich. Missbrauch kann nicht verhindert werden.


Wo ging es denn bisher um Missbrauchspotentiale seitens der Schiedsrichter? Natürlich kann kein Regelwerk der Welt verhindern, dass ein Schiedsrichter zur dunklen Seite überläuft. Aber das war doch nie Thema der Diskussion?

Zitat:

10.: Die Position von Kofi kann nicht angegriffen werden, da er den Fehler nicht melden muss, bevor er passiert ist. Diese Haltung ist Quatsch. Ich kann dazu verpflichtet werden, Sorge zu tragen, dass keine Fehler passieren.


Mal Deine Analogien beiseite gelassen (Gefahr von Menschenleben ist ein schlechter Vergleich für eine Strafe in einem Kartenspiel): Klar kann man dazu verpflichtet werden - die momentanen DCI-Regeln tun dies aber nicht.


Zitat:

11.: Es wird hier m.E. mit zweierlei Mass gemessen. Beim Persist-Beispiel wird von den Beführwortern der Regel angeführt, dass das Übersehen Absicht und daher ein DQ ist. Wenn man aber anführt, dass eine Voranzeigepflicht Kofi aufzuerlegen ist, wird angeführt, dann wartet man eben bis das Spiel beginnt. Aber dann ist das auch ein DQ und wäre von Kofi vermutlich nicht gemacht worden.


Ich verstehe nicht, wo Du hier zweierlei Maß siehst. Die Regeln sind doch für beide Fälle die gleichen: Ein Spieler ist verpflichtet, einen Spielfehler, der begangen wurde, zu melden, sobald es ihm auffällt. Tut er dies absichtlich nicht, um daraus einen Vorteil zu erlangen, wird er disqualifiziert.

Wo ist das zweierlei Maß?

Zitat:

13.: Nur weil sie reinschreiben, wir definieren alles, was nicht erlaubt ist, als unsportlich und den Rest geben wir eine undefinierte schwammige Formulierung mit kompetitiv und sportlich ist Quatsch.


Die DCI hat einige Verhaltensweisen als "unsporting conduct" definiert. Alles, was nicht unter diese Definition fällt, ist nicht "unsporting conduct". Die Begriffe "competitive" und "sporting" wirst Du in den DCI-Regeln nirgends definiert finden, auch nicht schwammig.

Unsporting behavior is not the same as a lack of sporting behavior. There is a wide middle ground of "competitive" behavior that is certainly neither "nice" nor "sporting" but still doesn't qualify as "unsporting." The Head Judge is the final arbiter on what constitutes unsporting conduct.


Zitat:
14.: da in den Regeln steht, unsportlich sei nur, was nicht dem eigenen Vorteil bedacht ist.


Das ist falsch. Die Definition von UC ist:

Unsporting conduct is disruptive behavior that may affect the safety, competitiveness, or enjoyment of an event in a significantly negative fashion. An offense that doesn't seek in-game advantage is often unsporting behavior.

Zitat:
Für Major steht da, "Drohen, damit er das Match aufgibt", wenn das nicht auf den eigenen Vorteil bedacht ist, was dann?


Ich weiß nicht, aus welcher Version der PG Du das Beispiel hast. In der aktuellsten Version der PG steht es nicht, damit ist es müßig, darüber zu diskutieren.

Zitat:

15.: Es war erlaubt, wenn mich mein Gegner fragte, was mein chinesischer Bad Moon macht zu sagen, der gibt allen meinen schwarzen Kreaturen +1/+1. Es war nicht erlaubt, zu sagen, wenn mich mein Gegner fragte, welche Farbe das Token vom Transguild Courier hatte, welches durch Kiki-Jiki erzeugt wurde, Blau zu sagen.


"War" bringt uns nicht weiter. "Ist" bringt uns weiter. Und auch da solltest Du die aktuelle Version der Player Communication lesen, bevor Du argumentierst.

Zitat:

16.: Wenn das einfach mal alle Spieler machen inklusive bei den Basic-Lands wundere ich mich, ob hier nicht die Integrität des Turniers gefährdet wäre?


Inwiefern?

Zitat:

17.: Warum ist durch eine Preisabsprache in der letzten Runde einer Top8 im KO-Modus die Integrität des Turniers nicht gefährdert, durch eine im Halbfinale aber schon.


Das hat nichts damit zu tun, ob diejenigen im Finale die Besten sind oder nicht (Mit dem Thema hier hat es übrigens auch nicht mehr sehr viel zu tun).

Der Unterschied zwischen Halbfinale und Finale eines Turniers besteht darin, dass niemand sonst mehr von einem Split/Drop im Finale betroffen ist außer den beiden involvierten Spielern. Das ist für ein Halbfinale nicht der Fall.

Zitat:

18.: Warum sind Absprachen ein Draw zu vermeiden, welche nicht durch die Magic-Regeln (nicht DCI-Regeln) gedeckt sind, z.B. Deathmatch, erlaubt.
Den Gewinner random zu ermitteln aber nicht.


Many players believe "If I can arbitrarily decide to concede then why can't we randomly determine who concedes?" Because at the point they use any other method, they are no longer playing Magic and determining a winner by their skill. (Andy Heckt)

Alles, was außerhalb von Magic liegt, ist als Methode, ein Magicspiel zu entscheiden, offensichtlich nicht sehr geeignet.

So, das soll als Antwortenhaufen erstmal reichen. Ich fürchte, dass 18 Fragen zu den verschiedensten Themen kaum angemessen in einem Beitragsstrang diskutiert werden können. Das franst etwas aus. Wir können uns aber gerne auf bestimmte Punkte konzentrieren und die weiter diskutieren, wenn daran Bedarf besteht. Ich stehe auch gerne per Mail zur Verfügung. nickname at gmail.com
01.05.2008 17:38 paluschke ist offline E-Mail an paluschke senden Homepage von paluschke Beiträge von paluschke suchen Nehmen Sie paluschke in Ihre Freundesliste auf
Kofi
Magic-Spieler

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Ich wollte dieser Diskussion eigentlich nichts mehr hinzufügen, denn meinen Standpunkt habe ich ja nun lange genug vertreten, so dass dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen bleibt.

In diesem letzten Beitrag ging aber meiner Meinung nach gedanklich so viel verquer, dass ich den nicht so stehen lassen möchte.

Bevor ich konkret darauf eingehe, zwei Dinge:

1.) Was in letzter Zeit komplett unterging, war die Einschätzung der Situation: Ich bin einfach der Meinung, dass auch das Drumherum zum Match dazugehört und nicht nur das konkrete Magicspiel. Und deshalb ist es für mich genauso wenig unmoralisch, den Gegner auf einen bevorstehenden Fehler in seinem Deck hinzuweisen, wie es nicht unmoralisch ist, meinen Gegner nicht vorzuwarnen, dass er meinen 0/1 Tarmogoyf mit Tarfire nicht totbekommen wird!

2.) Offenbar gibt es genau diese geforderte Einzelfallentscheidung schon, wenn der Judge das Game Loss auf ein Warning herunterstufen kann, wie Paluschke erwähnt hat!

Zitat:
Original von Digital
1.: Es wird als Argument angeführt, dass das Gameloss notwendig ist, da so ein Lerneffekt bei dem Spieler eintritt.
Das mag stimmen, allerdingst wäre er auch eingetreten, wenn es ein Warning gegeben hätte. Sollte die Stärke des Lerneffektes von Bedeutung sein, so hätte ein DQ mehr erzielt. -> Lerneffekt ist als Begründung des Urteils Gameloss nicht ausreichend.

Naja, zusätzlich dazu steht die Auffassung, dass ein Warning eben zu wenig Lerneffekt haben würde, weil es kaum Relevanz für den Turnierfortgang des Spielers hat, ein DQ oder Matchloss aber zu hart ist. Wenn du anderer Auffassung bist, gerne, aber das ist nur eine andere Meinung, keine logisch höherwertige Aussage!

Zitat:
Original von Digital
2.: Immer wieder wird angeführt, Illegal Deck -> Gameloss ist die einzige Möglichkeit Einzelfallgerechtigkeit zu begründen.
Diese Aussage halte ich für falsch.
Betrachten wir die Tötung eines Menschen, welches als eines der größten Vergehen angesehen wird.
Hier gibt es die Unterscheidung zwischen z.B.:
Hat mich angegriffen -> Notwehr, straffrei
Griff meine Mutter an -> Nothilfe, straffrei
Unfall im Strassenverkeht, kann fahrlässig gewesen sein und ggf. nur zur Geldstrafe führen -> fahrlässige Tötung
Totschlag
Mord


Genauso gibt es im Magic auch die Unterscheidung zwischen absichtlich (DQ) und unabsichtlich (GL).

Zitat:
Original von Digital
3.: Die Abwegung des Schiedsrichters würde zu Problemen führen, z.B. schlechte Karte.
Was für ein Quatsch. Der Schiedsrichter hätte in dem Fall auch abwägen können, dass der Gegner das Absicht gemacht hat, was wie
immer wieder betont wird zum DQ geführt hätte. Diese Abwägung ist ok?


Das müsste er dann aber konkret begründen und mit Argumenten untermauern, der Headjudge würde eingeschaltet und es müsste eine Stellungnahme an die DCI geschehen. Da wird eben einiges getan, um so etwas zu verhindern.

Zitat:
Original von Digital
5.: Die DCI-Regeln sind fundamental für die Integrität des Turniers, klingt für mich super. Aber was ist die Integrität des Turniers. Hier wird meines Erachtens ein schwammiger, undefinierter Begriff eingeführt, mit dem später alles gerechtfertigt werden kann.
Warum werden auf Turnieren nicht vor der ersten Runde alle mit einem Rating unter 1700 DQ´ed. Erlaubt super Rechtssicherheit und sorgt dafür, dass nicht durch Luck ein Noob den Kai Budde aus dem Turnier wirft, immerhin sollen ja die Besten gewinnen.


Integrität bedeutet in diesem Fall Rechtssicherheit. Und nicht, dass die besten Spieler gewinnen sollen.

Zitat:
Original von Digital
6.: Es gibt die Regeln, dass den Aufforderungen des Head Judge Folge zu leisten sind, ansonsten wird man DQ´ed. Ich freue mich auf das Turnier in dem der Head Judge die anwesenden Damen auffordert sich auszuziehen und auf die vorbereiteten Tische zu legen. Man sieht an diesem Beispiel, dass die in der DCI festgelegten nicht immer zu 100% so interpertiert werden dürfen.


Die Alternative dazu, den Judge-Anweisungen Folge zu leisten, ist es, zu droppen und den Turnierort zu verlassen. Entweder du nimmst teil und beugst dich den Regeln, oder du nimmst eben nicht teil. Teilnehmen, aber nicht den Regeln folgen geht eben nicht!

Zitat:
Original von Digital
8.: Warum hat man soviel Angst vor Entscheidungsspielräumen für die Judges. In einem Turnier (wir nehmen der Einfachheit halber an, es gibt keinen Head Judge) macht der Judge ein falsches Ruling, was schon vorgekommen ist. Dann habe ich keine Möglichkeit was dagegen zu tun, ausser mich nachher bei der DCI zu melden.
Ich betone, dass ist auch gut so. Die Entscheidung des Judges muss akzeptiert werden, auch wenn sie falsch ist, da nur so Judges Sinn machen. Aber wenn man nichts gegen Fehler machen kann, warum haben alle solche Angst davor bei Fehleinschätzungen.
Der einzigen Grund, den ich sehe, ist, dass Einschätzungen schwieriger sind, und dass die DCI es den Judges nicht zutraut.
Warum? Ich denke die Judges, sind besser, als sie gemacht werden. Auch kristallisieren sich so die fähigen Judges besser heraus, als bei den "Erfüllungsgehilfen".


Weil auch fähige Judges nicht in die Köpfe der Spieler sehen können. So einfach ist das. Teilweise ist sowas eben einfach nicht möglich.

Zitat:
Original von Digital
9.: Fehleinschätzungen erlauben Missbrauchspotential. Wenn ich als Judges missbrauchen will, kann ich das auch jetzt, durch z.B. bewusste Fehlurteile wie eben angeführt. Ausserdem wird ja auch Stalling geahndet, oder gibt es hier neue wissentschaftliche, objektive Methoden dies festzustellen, von denen ich nichts mitbekommen habe?


Das ist keine Inkonsistenz sondern nur ein (weiteres) Beispiel, dass es solche Einzelfallabwägungen durchaus gibt! Aber man sieht auch: Ein DQ wegen Stalling hat immer sehr viel Diskussionspotenzial (siehe den Fall Bracht).

Zitat:
Original von Digital
10.: Die Position von Kofi kann nicht angegriffen werden, da er den Fehler nicht melden muss, bevor er passiert ist. Diese Haltung ist Quatsch. Ich kann dazu verpflichtet werden, Sorge zu tragen, dass keine Fehler passieren. Wenn ich jemanden sehe der abgelenkt auf eine rote Ampel zuläuft und ich komme mit meinem Auto angefahren und ich bemerke dies, dann bremse ich gottverdammt und überfahre ihn nicht mit dem Argument hätte er ja noch merken können.
Wenn ich es im Vorfeld nicht bemerke, passiert das Schreckliche, aber wenn Kofi, es nicht im Vorfeld bemerkt hätte, hätte er auch keinerlei Vorwürfe erhalten.


Spieler zu verpflichten, Gegner auf Fehler hinzuweisen, die sie machen würden, ist doch Blödsinn! Denn entweder ist der Fehler nicht schlimm und kann behoben werden, sobald er dann tatsächlich auftritt, oder er ist schlimm, dann bekommt der Spieler seine Strafe. Man kann natürlich darüber diskutieren, welche Fehler schlimm sind, aber Spieler zu verpflichten, vorher aufzuzeigen, halte ich für unsinnig.

Zitat:
Original von Digital
11.: Es wird hier m.E. mit zweierlei Mass gemessen. Beim Persist-Beispiel wird von den Beführwortern der Regel angeführt, dass das Übersehen Absicht und daher ein DQ ist. Wenn man aber anführt, dass eine Voranzeigepflicht Kofi aufzuerlegen ist, wird angeführt, dann wartet man eben bis das Spiel beginnt. Aber dann ist das auch ein DQ und wäre von Kofi vermutlich nicht gemacht worden.


Beim Persist-Beispiel musste der Spieler aufzeigen, sobald der Spieler passiert WAR! Aber er musste dem Spieler nicht sagen "du, die Situation ist eigentlich gar nicht so schlimm für dich, weil die Kreatur kommt ja wieder, das hast du ja übersehen". Genauso wäre es übrigens ein DQ gewesen, wenn ich den Gegner wissentlich mit seinem 39-Karten-Deck hätte spielen lassen, wenn ich den Ring gesehen habe! Wo ist da das Problem?

Zitat:
Original von Digital
12.: In den Fällen, wo angeführt wird, es gibt bereits Missbrauchspotential, wird so getan, als gäbe es nur den allwissenden Judge, der dies sofort erkennt und Täter DQ´ed. In den Fällen, wo man Freiräume fordert, wird so getan, als wäre es einem Judge unmöglich Missbrauch herauszufinden und den entsprechenden zu DQ´en. Was stimmt den nun?


Nur soviel: Die Verstöße, die Missbrauchspotenzial haben (drawing extra cards!), haben, auch ohne dass der Judge es als Cheating erkennt, viel höhere Strafen als andere Verstöße (looking at extra cards) und zwar genau aus dem Grund, dass der Judge es eben nicht immer als Absicht erkennen kann und die Strafe trotzdem abschreckend sein soll!

Zitat:
Original von Digital
Zur Untermauerung noch zwei Beispiele aus meinem Privatleben.
1. Ich hatte bislang zwei Auffahrunfälle, die ich verursacht habe mit Blechschaden und Schleudertrauma. Beim zweiten Mal kam ein Brief der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Klage wurde eingestellt wegen mangelndem offentlichen Interesse. Es interessiert niemanden, dass bei bedingt harmlosen Fehler der Sünder mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft wird. Wer wollte denn, dass Kofi´s Gegner bestraft wird, wem bringt sowas etwas.
2. Bei einem 9 Runden Magicturnier habe ich mich eines DQ schuldig gemacht. Zu meiner Verteidigung wusste ich damals nicht. Gegen mich spricht, dass ich es vermutlich wieder so machen würde. Ich war im Single-Elimination-Mode stand 1-2 oder 2-2. Im Match stand es 1-1 als mein Gegner plötzlich sagte (ungefähr 5 Meter entfernt hinter ihm ging gerade ein Judge durch die Reihen), bevor wir in den Extrazügen drawen, lass es uns auswürfeln. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass das ein DQ für meinen Gegner ist, wenn ich den Judge rufe. Ich hatte aber das Gefühl, das mein Gegner eben nicht wusste, was er da getan hat. Daher habe ich den Judge nicht gerufen, was ich nicht wusste, war dass ich verpflichtet gewesen wäre, den Judge zu rufen. Mit welchen Gründen wird man eigentlich dazu von der DCI gezwungen? Ich habe natürlich abgelehnt und den Sünder aufgeklärt, dass dieses Verhalten falsch und verboten ist und von der DCI aus so schweres Vergehen angesehen wird, dass man dafür DQ´ed wird.


Zu 1.) Es ist eben doch wichtig für die Integrität des Turnieres. Wenn der Cheater hört, für 39-Karten-Decks gibt es geringe Strafen, dann baut er sich eben das 39-Karten-Deck um seine Bombe schneller zu ziehen!

zu 2.) Unwissenheit schützt aber doch vor Strafe nicht? Das ist nie so! Wenn ich keine Steuern zahle, weil ich keine Ahnung habe, dass man das muss, dann werde ich doch trotzdem bestraft, einfach weil ich mich hätte informieren müssen!

Zitat:
Original von Digital
14.: Die DCI sind an einigen Stellen widersprüchlich. Ein Kritikpunkt an Kofi Argumentation, war die Freude, dass er gar nicht unsportlich gehandelt habe könne, da in den Regeln steht, unsportlich sei nur, was nicht dem eigenen Vorteil bedacht ist. Als Beispiel für Minor steht da aber Beleidigungen. Wenn ich meinem Gegner sage: "Ey Alder. ich fick´deine Mudder", dann will ich damit ggf. seine Konzentrationsfähigkeit stören, was mir einen Vorteil bringt. -> nicht unsportlich???
Für Major steht da, "Drohen, damit er das Match aufgibt", wenn das nicht auf den eigenen Vorteil bedacht ist, was dann?


Erkennst du da keinen Unterschied? Erst forderst du Einzelfallgerechtigkeit und jetzt ziehst du eine Parallele von meinem Fall zu Gegnerbeleidigung. Ja, was denn nun?

Zitat:
Original von Digital
16.: Was übrigens ok ist, wie die Judges immer wieder betone, ist beim Judge nachzufragen, was eine Karte macht, da man sich nie auf den Gegner verlassen darf. Ich habe schon mal überlegt, bei einem Turnier bei jeder Karte, die mein Gegner oder ich spiele den Judge zu rufen, um das Orakel-Wording zu erfragen, könnte ja sein, da ist was geändert worden. Es gibt immerhin das Grand Creature Update, Karten mit Power Errata, Karten die anders funktionieren als draufsteht. Wenn das einfach mal alle Spieler machen inklusive bei den Basic-Lands wundere ich mich, ob hier nicht die Integrität des Turniers gefährdet wäre?


Offensichtlich weißt du nicht, was Integrität bedeutet, aber ich habe es ja erklärt. Wenn du das mit jeder Karte machen würdest, auch wenn die Kreaturentypen völlig irrelevant sind, dann würde der Judge sicherlich irgendwann auf die Idee kommen, mal zu beobachten ob du nicht stallen möchtest.

Zitat:
Original von Digital
17.: Warum ist durch eine Preisabsprache in der letzten Runde einer Top8 im KO-Modus die Integrität des Turniers nicht gefährdert, durch eine im Halbfinale aber schon. Hier scheinen einige dem gebräuchlichen Irrtum zu unterliegen, das im Finale immer die beiden besten gegen einander spielen. Diese Annahme ist aber schon falsch, wenn die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen zwischen zwei Kontrahenten 100% gegen 0% ist. Dann ist das einzige was sichergestellt ist, dass der Stärkste gewinnt, aber nicht das er dies im Finale gegen den Zweitstärksten tut. Bei anderen Wahrscheinlichkeiten (und der Annahme das Stärke transitiv ist, was bei Magic nicht mal zwingend so ist) ist nur die Wahrscheinlichkeit das der Stärkste am Ende gewinnt am größten.


Es geht nicht darum, ob der Stärkste gewinnt oder der Schwächere. Der Grund, warum im Finale Absprachen erlaubt sind, und sonst nicht, ist der, dass diese Absprache keine Auswirkung mehr auf andere Spieler und/oder Matches hat, das heißt, die Rechtssicherheit ist gewährleistet.

Zitat:
Original von Digital
18.: Warum sind Absprachen ein Draw zu vermeiden, welche nicht durch die Magic-Regeln (nicht DCI-Regeln) gedeckt sind, z.B. Deathmatch, erlaubt. Den Gewinner random zu ermitteln aber nicht.
Was ist im Sinne der DCI überhaupt random? Eine Magic-Partie offenbar nicht. Lebenspunktstand am Ende offenbar auch nicht, obwohl der hier führende ggf. offensichtlich im nächsten Zug verlieren würde? Würfelwurf sehr wohl, wie wir wissen. Wäre ne Partie Yugi-Oh erlaubt? Wie sieht´s mit Schach aus? Länge der Haare? Converted Mana Cost aller Handkarten zum Ende der Partie?


Da hast du in der Tat einen eher wunden Punkt erfasst, und der wird ja auch viel diskutiert.

__________________
Matthias Ludewig, Potsdam und Bremen

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